Mundartdichtung - Sächsische Mundartliteratur

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Aug 2010 17 10:55

Re: Mundartdichtung - Sächsische Mundartliteratur

Beitrag von Foren Mitglied

De alde Waschfrau
Ja säddersch, das is änne Alde!
De lob ich mir, so musse sin.
Zählt siemunsibbzich Jahre balde
un schteht noch fäst im Waschhaus drin.

Se schbihlt de Hämden, wäscht de Hosen
flodd fier ihr Gundenbubligum,
der Gässeldampf dut se umdosen,
dr Seefenschaum schbritzt um se rum.

Doch`s schteert se nich. Se bleibt des wäächen
fidel un schbiert gee Ungemaach.
Wenn se nur gann de Hände räächen,
isse zufrieden Daach fier Daach.

Da schtaunt mr wärklich dief un ährlich
un hat Reschbekt vor so`ner Frau.
Mir sälwer wär`das zu beschwärlich,
das fihl`ch schon heite ganz genau.

Peter

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Aug 2010 21 11:21

Re: Mundartdichtung - Sächsische Mundartliteratur

Beitrag von Foren Mitglied

Dr Geenich in Dule
Es war mal ä Geenich in Dule,
där saß so bedriebt uffn Schtuhle
un schtierte gans dees`ch vor sich hin.
Sei Härze das bubberte bange,
mr fiehlte: där macht`s nich mähr lange.

So hockt`r nu uff dr Därasse,
mit Gaffee schtand vor`n änne Dasse,
die liebt`r mähr wie all sei Gäld.
Dänn`s war ä Geschänk von sein Ännchen,
die soff so bro Dag zwanzich Gännchen,
drum mußt`se schon frieh aus dr Wäld.

Der Geenich schbrach: "Wenn ich ooch schtärbe,
die Dasse gricht geener als Ärbe!"
Druff schmiß`r se nunder ins Mär,
dann lähnt`r sich hin an die Bristung,
un weil gar so schwär seine Rüstung,
da gollert`r brombt hinterhär.


Peter

Diese Gedichte sind dem Band Säk`sche Balladen von Lene Voigt entnommen , erschienen bei rororo
zum Nachlesen empfohlen, denn ich stelle diese Mundartvorstellung hiermit ein.

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