GOEBEL

[Foren Mitglied]

Hallo
in der Gallerie habe ich unter Lesehilfe zwei Dokumente eingestellt. Kann hier jemand etwas entziffern??
LG Hans-Hermann

[Foren Mitglied]

Lieber Hans-Hermann,

Sorry, hätte vielleicht einen kurzen Post hinterlassen sollen, aber ich habe versucht dein Dokument mit der Überschrift Majus zu vergrößern ist mir aber nicht gelungen und so kann ich leider nicht genug erkennen, beim zweiten bin ich einfach kläglich gescheitert. Vielleicht könntest du selbst die beiden Dokumente auf 1024x768 px vergrößern vielleicht kann dann der ein oder andere dir behilflich sein.

Das einzig was ich bisher entziffern konnte war auf der rechten seite neben dem Strich der Name "Bastian Grobe(o?)ll". Und auch links nur "Glaßmeister(s?) Bastian Grobell". Die Worte Glaßmeister und Bastian oder die Abkürzung Bast. Grobell tauchen im Dokument mehrmals auf. Wie gesagt, versuch das Teil noch mal größer einzustellen vielleicht krieg ich dann ein bischen mehr hin, allerdings Latein ist auch nicht meine Stärke, es würde dann trotzdem ne Weile dauern, bis ich die Übersetzungen dafür rausbekommen habe.

[Foren Mitglied]

Hallo Sylke,
danke für die erste Hilfe. Ich könnte dir die Dokumente per Mail zusenden.
LG Hans-Hermann

[Foren Mitglied]

Hallo
in der Gallerie habe ich unter Lesehilfe zwei Dokumente eingestellt. Kann hier jemand etwas entziffern??
LG Hans-Hermann

Hallo,

ich habe es probiert und bin zu einem, hoffentlich richtigen, Ergebnis gekommen.

Zu der "Urkunde 1490" habe ich keine Lösung, es scheint sich um eine Rechnung (Rechnungsbuch ?) zuhandeln, die Zahlung der selben, durch die diagonale Streichung bestättigt. Außerdem finde ich, dass da Teile fehlen und somit ein zusammenhang nicht hergestellt werden kann.

Die zweite Urkunde 1664 habe ich (mit Unterstützung) wie folgt gelesen:

..... in Klammer und blau von mir eingefügt


Majus

Den 27.t. Maii wardt Michel,
Bastian Gebells, Glassmeisters
alhier uff unser Glasshütten uber
Helsstätten (nicht sicher gelesen), Tochter zuständiger un=
ehlicher Sohn getaufft, dessen Vatter
wie sie den Wehweibern (die bei der Geburt Hilfe geleistet hatten) bekandt
und angezeigt hatte, auch ihr Vatter be=
kräfftigte, soll sein Wilhelm Dihu,
ein Glassmacher natione gallus (also ein Franzose, oder aus dem französische sprechenden Gebiet).
Sonsten ist Bastian aus Fran=
ken zu Bischheim bürtig.

..... rechte Seite:

Comparentes (Taufpaten)

Der Huren Vatter
Bastian Gebell, samt
der Mutter Bastian Gebells
Ehefrau Margretha.
Dieser Bast. Gebell hat
es für den Glaßmeister
Michel Wentzeln, so der
rechte Gevatter,
aber verreist gewesen, ge=
hoben und das Taufwordt
geredt.

Kommentar:

Die Tochter des Glaßermeisters Bastian Gebell hat ein uneheliches Kind geboren. Vater ist ein Franzose namens Wilhelm Dihu. (So sagen es die Wehweiber aus, die anstelle einer Hebamme bei der Geburt behilflich waren)

Taufpate sollte Michel Wentzel sein, ein Glaßermeister, der aber vereist war. Vertretungsgweise nahmen die Großeltern des Täuflings, nämlich Bastian Gebell und seine Frau Margretha die Stelle ein, wobei Bastian Gebell für den verhinderten Michel Wentzel den Taufspruch sprach.

Bastian Gebell war aus Franken zu Bischheim gebürtig. Also ist an ein Bischheim in Franken zu denken, hier müsste ein Ortsregister aus dem 17. - 18. Jhd. helfen, natürlich auch nur wenn der Pfarrer richtig gehört hat.

Bischheim gibt in den Ortsregistern um 1890 drei, 1x Donnersbergkreis (Pfalz), 1x in Sachsen

und 1x

Bischheim (heute französisch) [deut., franz.] (Bischheim am Saum, Bische [mundartl.], Biscofesheim [1116], Bissevesheim [1259])
Df (Gem.) in Deutschland, Reichs-Ld Elsass-Lothringen (Alsace-Lorraine), Bz. Unterelsass (Basse-Alsace), Ld-Kr. Strassburg (Strasbourg), Ktn Schiltigheim (1790 - 1832 Ktn Oberhausbergen), AGer Schiltigheim (1,1 km entf.), ev. Kspl Bischbeim, kath. Kspl Bischbeim, Steuerempfang-Bz. Strassburg-III, 24 Gem.-Räthe, in der Nähe der Ill, 428,79 ha, (1895) 3 Wohnpl., 658 Gebäude, 1529 Haushalte, 3 Anstalten, 6722 Ew. (3180 Ev., 3220 Kath., 320 Jud., 2 andr. Bekenntn.; Sterbefälle 26,9/1000 Ew., lebend Geb. 45/1000 Ew.; 1885: 5340 Ew.; 1871: 3860 Ew.), Postb. Bischheim-Hönheim (III. Ordn.; n.a.A. Postb. Schiltigheim), (gekürzt)

Solls das sein Sagte man damals Franken ...... ich weiß es nicht, also wo sind die alten Ortsregister von 1664

Ich hoffe man kann etwas damit anfangen.

Gruß
Hans

[Foren Mitglied]

Hallo Hans
recht herzlichen Dank für deine sehr ausführliche Übersetzung mit den tollen Hinweisen. Derzeit arbeite ich an einem Vortrag über die Wanderbewegungen der Glasmachersippe Goebel. Dies ist wieder ein Bausteine, der hierfür sehr nützlich ist.

Das Dokument aus Antwerpen (1490 - 1495) stammt aus einem Certifkations Buch. In Antwerpen wurden alle angelieferten Güter in dem Buch dokumentiert. So soll es einen Eintrag aus der Zeit geben, der zeigt, das in den Jahren ein Göbel dort sein Glas angeliefert hat. Dies wäre das älteste Göbel Dokument im Zusammenhang mit Glas.
LG Hans-Hermann

[Foren Mitglied]

Der Ort der so schwer zu lesen ist, ist Hochstädten.
Das Bild stammt aus diesem Kirchbuch.
Die historische Glashütte im Adamsgrund in Hochstädten gab es von 1660-1674