zum 1. Advent

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Nov 2011 27 22:16

zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo in die Runde,

da heute der erste Advent ist, möchte ich eine kleine Geschichte hier veröffentlichen, die ich am 1. Advent 2009 geschrieben hatte. Also man muss beim lesen davon ausgehen, dass man sich in diesem Tag befindet. Bitte versteht mich, dass ich Namen nicht veröffentliche, da noch nicht so lange her.

Der 1. Advent

Als meine Großmutter noch lebte, fuhr ich dort ab und zu noch freitags vorbei für ein kleines Gespräch, da ich immer noch etwas Zeit hatte, bis ich mich mit meinen Maltesern traf.

Hierbei erzählte sie mir so manche Geschichte und eine davon will mir schon die ganze Woche nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Ihr Sohn, also mein Onkel, sowie auch mein Patenonkel und der meiner Tochter Julie hat am 29. November Geburtstag.

Als Kind, ist er laut meiner Großmutter, immer stolz durch die Gegend gerannt und hat jedem erzählt, dass er immer dann Geburtstag hat, wenn der 1. Advent ist und dass dies kein Zufall sei. Dann ist es auch nicht mehr lange bis Weihnachten und das dann bald Schnee fällt.

Natürlich ist und war der 29. November nicht immer zugleich der 1. Advent, aber es kommt eben ab und zu vor.

Gerade in diesem Jahr ist es sehr schade, dass er es nicht mehr erleben durfte, da er im Juni 2009 im Alter von nur 61 Jahren starb, denn

Heute ist Sonntag, der 29. November 2009 und wir haben den 1. Advent.
Viele Grüße aus Zerf, Stephan
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Nov 2011 28 09:22

Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Vielen Dank, daß du uns an der Geschichte teilhaben läßt...

Ja, der Kreislauf des Lebens ist leider unerbittlich...

Aber ich wünsche ebenfalls allen eine schöne Adventszeit...
MfG Uwe

***********************************

In einer friedlichen Familie kommt das Glück von selber
(aus China)

Wer seinen eigenen Stammbaum in eine Datenbank eintragen möchte, findet hier die Möglichkeit dazu (DATENPOOL)


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Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo Stephan,

auch Dir einen schönen ersten Advent.

Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Denn vor einigen Jahren habe ich etwas ähnliches erlebt. Ich muß dazu etwas ausholen.

Meine Großmutter hat während des Krieges meinen Großvater geheiratet. Die gemeinsame Tochter hat er nie kennengelernt, da er seit der Kesselschlacht in Lublin vermisst wurde. Vor der Geburt meiner Mutter. Nach 10 Jahren hat meine Oma ihren Mann für tot erklären lassen, um wieder heiraten zu können. Sie war ja noch jung. Von ihren Schwiegereltern ist sie dafür aber enterbt worden. Nun ja, 1971 hat meine Oma vom Suchdienst des Roten Kreuzes Post bekommen. So lange hatten die gesucht. Und sie schrieben, das nach allem, was die auswerten konnten, nach den Erfahrunsgberichten der wenigen überlebenden Kameraden aus der gleichen Einheit, mein Opa tot sein müsse. Irgendwann habe ich mich ebenfalls in die Kartei des Suchdienstes eingetragen. Damit ich parallel ebenfalls informiert werde, falls irgendwas neues bekannt wird.und siehe da: Ich bekam vor drei Jahren Post: Die Akten des militärischen Geheimdienstes der UdSSR wurden freigegeben. Darin waren die Vernehmungsakten meines Opas! Er hatte überlebt und wurde Kriegsgefangener der Sowjets. Mit bei den Akten waren die Sterbeurkunde und die Grablage meins Opa, der nach einem 3/4 Jahr erbärmlich an Hungerödemen verreckt war.

Nun ja, soweit alles OK. ich wollte mich darauf hin mit meiner Oma in Verbindung setzen. Denn die bekam die Infos nicht. Das DRK hatte einige Jahre vorher auf EDV umgestellt, und all die alten Suchanfragen nicht übernommen. Und was war: Mein Halbonkel erklärte mir am Telefon, das meine Oma am Tag vorher einen doppelten Schlaganfall erlitten hatte. Und ich bitte schnell im Krankenhaus vorbei kommen möge, da die Ärzte wenig Hoffnung hätten.

Nun, da wußte ich endlich, was aus meinem Opa geworden war. Und konnte es meiner Oma nicht sagen, weil sie selber gerade im Sterben lag. Das war so gemein!

Jan
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Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo Stephan,
Hallo Jan,

danke für Eure beiden sehr persönlichen Geschichten. Solche Geschichten schreibt nur das echte Leben.

Viele Grüße & weiterhin eine schöne Adventszeit,
Marc
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Nov 2011 28 20:01

Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo Stephan und Jan,

ich kann das nachempfinden. Es ist so traurig.
Aber das Leben ist manchmal einfach nicht fair.
----------
Wünsche Euch allen, dass Ihr die Adventszeit genießen könnt.
schöne Grüße Waltraud vom Neckartal

Wer lächelt anstatt zu toben, ist immer der Stärkere (Japanisches Sprichwort)

meine Namen: Horchheimer,Herkimer,Brox, Zeller, Rauscher, Türscherl, Ascherl, Schulzek, Sulcek,Tregler,Rehwald,
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Nov 2011 28 21:43

Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo in die Runde,

ich hatte lange überlegt, diese Kurzgeschichte zu veröffentlichen, aber jetzt bin ich froh. Nicht nur, weil Jan auch was geschrieben hat, sondern weil man hier mal sieht, wie Ahnenforschung gelebt wird.

Wie nun das? Nun, von meiner Großmutter hatte ich die Geschichte mit meinem Onkel, also nur einen Bruchteil ihrer Geschichten, aber so wie ich sie nun erweitert habe, hören sie meine Kinder von mir und werden das dann schon anders weitergeben.
Mein PC ist voll mit solchen Geschichten und Erlebnissen. Irgendwann wird das auch alles hier zu lesen sein, aber ich wünsche mir schon, dass einige mehr mitmachen bei sowas. Also wie Jan. Geschichten und das was um sie herum geschieht, gehört definitiv zu unserem Hobby!
Gäbe es solche Geschichten nicht und würden sie nicht in Chroniken erscheinen, würde ich z.B. nicht wissen, dass mein ältester nachgewiesener Vorfahre 1520 gelebt hat. Viele Forscher kommen schnell in die Tiefe, aber den Nachweis zu finden oder eine Urkunde zum Ahn, ist das eigentlich schwierige.
Mein Tipp waren ja schon immer hauptsächlich Chroniken, weil ich damit am weitesten gekommen bin.
Also schreibt..... ;-)
Viele Grüße aus Zerf, Stephan
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Nov 2011 28 21:54

Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo, Stephan,

vielen Dank, dass Du mich erinnert hast, was ich eigentlich schon längst machen wollte: Geschichten von unserer Familie aufschreiben! Meine Kinder werden sich z.B. kaum an meine Mutter erinnern, da sie starb, als diese 10 - 15 Jahre alt waren. Außerdem war sie mehrere Jahre krank, so dass sie kaum am Familienleben teilhaben konnte. Und auch von meiner Schwester wissen sie wenig, da diese bereits vor 30 Jahren (vor der Geburt meiner Kinder) nach Kuba ausgewandert ist. Wenn die Kinder im Alter von 20 bis 30 Jahren vielleicht nicht so interessiert sind an den Erzählungen, so werden sie eventuell in 20 Jahren das lesen, was man aufgeschrieben hat, oder die Enkel!

Herzliche Grüße
Angelika
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Nov 2011 28 22:21

Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo Angelika,

ja, für mich ist das Sammeln bzw. Aufschreiben meiner Geschichten wichtig, weil ich mich dadurch auch wieder an Dinge erinnere, die ich fast vergessen hätte. Also hierzu kommt bei mir, dass ich Tagebuch führe, seit ich 12 bin. Aber später schrieb ich nicht mehr jeden tag, doch darin zu lesen ist manchmal spannender als manch ein Roman. Angefangen mit sogenannten Jugendproblemen, die erste Liebe etc. Es ist einfach toll sowas zu haben. Ich kann es nicht oft genug empfehlen.
Übrigens habe ich auch sehr viele Kontakte zu meiner Familie, die vorwiegend in Brasilien gestrandet sind und von denen habe ich auch viele Geschichten bekommen.
Wie schon gesagt, für mich ein Teil der Ahnenforschung. Hoffen wir, dass es später jemand liest und sich dafür interessiert. Also ich hatte da sehr viel Glück, dass ich soviel Material, alte Dokumente und Geschichten bekam und eigentlich führte es ja dann letztendlich zu meinem Hobby.
Wenn man in einem Haus aufwuchs, wo die Uroma lebte, die 1885 geboren wurde, da habe ich die Geschichten nur so in mir aufgesaugt. Damals sogar mit dem alten Rekorder teilweise aufgenommen, was ich mit großer Mühe aufbereitet habe, damit man das wieder hören kann.
Viele Grüße aus Zerf, Stephan
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Nov 2011 29 21:51

Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo Jan und Stephan,
Eure Erlebnisse sind wirklich sehr anrührend und lassen mich nachdenklich werden. Ich möchte darum hier und an dieser Stelle etwas von mir veröffentlichen was mich "seinerzeit" und auch heute noch nachdenklich macht.
Meine kleine Tochter ist im September 2007 geboren. Meine Großmutter ist am Tag der Entlassung meiner Frau und meiner Tochter aus dem Krankenhaus im Alter von 93 Jahren im gleichen Krankenhaus verstorben. Meine Oma und Marjänn (so heißt meine Tochter) haben sich nicht mehr sehen können. Die Kleine hätte es nicht bemerkt, wenn sie sich gesehen hätten, meiner Oma hätte ich es noch gegönnt. Ich habe mir diesen Umstand vermerkt und werde es Marjänn, wenn sie älter ist erzählen. Ich war sehr traurig.
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Nov 2011 30 22:15

Re: zum 1. Advent

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo in die Runde,

und genau das war meine Hoffnung, als ich das hier Anfing. Nämlich das noch was dazu kommt an Geschichten. Weiter so :-)
Viele Grüße aus Zerf, Stephan
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