Seite 2 von 3

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Donnerstag 12. März 2009, 17:03
von Foren Mitglied
Hallo Uwe,

danke für den Artikel, aber kannst du mir evtl. erklären, wieso selbst die verfilmten Daten für die Forschung verloren sind? Weil sie mit dort gelagert wurden? Oder sind die nicht mehr "forschungswürdig" wenn die Originale abhanden sind?

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Donnerstag 12. März 2009, 17:09
von Foren Mitglied
Nun, ich vermute einmal, weil die Mikrofilme ebenso wie viele körperlichen Orginaldokumente durch den Einbruch des Hauses und die Wasserschäden irreparabel sind. Aber ich bin kein Fachmann und leider geht aus diesem Artikel nicht allzuviel hervor...

Aber vielleicht verirrt sich ja hier ins Forum noch ein Kölner her, der hat vielleicht mehr Kenntnis darüber

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Donnerstag 12. März 2009, 18:28
von Foren Mitglied
Hallo,

da lobe ich mal wieder den oft bescholtenen, von den Mormen im Little Cottonwood Canyon, 40 Kilometer südöstlich von Salt Lake City angelegten atombomben-, erdbebensicheren Dokumentenbunker wo mehr als 2,5 Millionen Filmrollen lagern auf denen KB´s und andere Bücher/Dokumenten mit Personendaten verfilmt sind.

Wer etwas mehr über diesen Bunker lesen will siehe hier den abgespekten Bericht "Der Namensbunker".Der Originalbericht, ungekürzt, liegt mir vor.

Gruß
Hans

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Freitag 13. März 2009, 12:03
von Foren Mitglied
Eine kleine Information zur Bewältigung der Verluste des Kölner Archives :

Wissenschaftler haben eine Initiative gestartet mit dem Ziel, wenigestens eine digitale Rekonstruktion des Kölner Archives zu ermöglichen. Sie haben aufgerufen, alle vorhandenen Vervielfältigungen der Archivalien zentral an einer Stelle zu sammeln.

Wer genaueres über das digitale historische Kölner Archiv und diese Aktion wissen will, kann sich hier informieren.

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Sonntag 19. April 2009, 21:37
von Foren Mitglied
Ein kleiner Lichtblick :

AFP meldet, dass am Freitag bei den Aufräumarbeiten intakte Kellerräume gefunden worden sind. Der Bibliothekskeller unter dem Lesesaal und der südliche Teilbereich des Magazinkellers sind anscheinend unbeschädigt. Hier lagern rund 1200 Regalmeter Archivgut.

Vielleicht wird es also doch möglich sein, einen nicht unerheblichen Teil Archivgutes nahezu unbeschädigt in den nächsten Tagen bergen zu können.

Das macht die Katastrophe mit ihren menschlichen Tragödien und auch dem Verlust von sehr vielen historischen Quellen nicht weniger schlimm, aber es ist wenigstens für das Archiv ein kleines Wunder.

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Mittwoch 9. September 2009, 18:50
von Foren Mitglied
Hallo

gibt es Informationen was jetzt gerettet wurde und was für immer verloren ist.

In Braunschweig läuft die Ausstellung Otto IV. 3 Urkunden die dort gezeigt werden sollen gehören mit du den verlorenen Unterlagen des Kölner Archivs.

LG Hans-Hermann

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Freitag 6. November 2009, 23:45
von Foren Mitglied
Hallo,

in seiner letzten Sitzung am 10.9.2009 hat der Rat der Stadt Köln beschlossen, dass der Neubau des Historischen Archivs zusammen mit dem Rheinische Bildarchiv und der Kunst- und Museumsbibliothek in der Nähe der Kölner Universität am Eifelwall errichtet werden soll.

Die Kosten werden fast 100 Millionen Euro betragen, die Planung und Bau werden fünf Jahre in Anspruch nehmen. Auch wurde einstimmig vom Rat die Gründung einer Stiftung zu Gunsten des Historischen Archivs beschlossen. Die Stadt bringt fünf Millionen Euro als Stiftungskapital ein, sowie eine Spende von drei Millionen Euro, wenn die entsprechenden Summen aus den Versicherungsleistungen eingegangen sind.

In der Reihe
"Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen"
ist eine Dokumentation zur Expertenanhörung nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln mit dem Titel

"Lehren aus Köln. Dokumentation zur Expertenanhörung "


"Der Kölner Archiveinsturz und die Konsequenzen",


hgg. von Wilfried Reininghaus und Andreas Pilger (Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen 25), Düsseldorf 2009, erschienen.

Die Dokumentation kann als PDF-Datei "HIER" herunter geladen werden.

Schaut euch mal die Bilder darin an aber auch besonders einmal bei der Arbeitsgruppe 3 reinschauen, die sich mit der Sicherung des Quellenwertes der Archivalien durch Digitalisierung und Sicherungsverfilmung befasste. Sicherungsfilme werden für des Fall der Vernichtung oder des Verlusts von Archivalien angefertigt und vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verwaltet.

Auch "HIER" gibt es noch interessantes zu sehen/lesen.

vG
Hans

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Samstag 7. November 2009, 06:55
von Foren Mitglied
Guten Morgen Hans

Danke für diese Information. Ich habe mir eben die pdf Datei angesehen und überflogen. Es ist doch einiges erhalten geblieben.

Das wir wohl noch einige Zeit (Jahrzehnte) dauern, bis das alles wieder an einem neuen Platz eingeordnet ist.

LG Hans-hermann

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Dienstag 9. Februar 2010, 08:13
von Foren Mitglied
Es gibt wohl jetzt zum Einsturz betreffend ein erstes Geständnis. Demnach sollen Baufehler die Ursache sein.

Hier ein Artikel dazu:

http://www.koeln.de/koeln/nachrichten/g ... 76346.html

Und hier ein Zitat aus diesem:
www.koeln.de hat geschrieben:dass an der Unglücksstelle bewusst nachlässig gearbeitet worden sei. Demnach sollen in einer Außenwand, die den U-Bahntunnel sichern sollte, zu wenig Eisenbügel eingeflochten worden sein.

Der geständige Bauarbeiter soll laut dem Blatt auf Anweisung seines Poliers gehandelt haben. Die nicht verwendeten Eisenbügel seien an einen Schrotthändler verkauft worden.
Es wird mit Sicherheit noch viele weitere Artikel zu lesen geben, schaut euch mal um...

Re: Das historische Archiv in Köln

Verfasst: Dienstag 9. Februar 2010, 09:50
von Foren Mitglied
Was so verantwortungslose kleine Leuchten alles anrichten können, ist ganz schön irre. Ob es das auch gäbe, wenn die Leute am Bau ordentlich bezahlt würden und es solche Sachen wie Sub und SubSubunternehmen nicht gäbe? Naja müßige Frage. Offiziell ist das ja immer nicht der Fall, aber wenn ich dran denke, was bei der Sanierung von Sage und Schreibe 5 Jahren hier im Nachbarhaus abgegangen ist, da wundre ick mir über janüscht mehr. Und das ist ein winziges Projekt im Gegensatz zu einem UBahnbau...