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Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 20:20
von Foren Mitglied
Ich habe es bis jetzt nicht gewußt.
Der Namensanhang " in " bedeutet geborene.
z.B. Marxin = geb. Marx
Apeltin = geb. Apelt
Gruß Rüdiger Katterwe

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 20:23
von Foren Mitglied
Das wußte ich bisher auch nicht. Woher hast du diese Erkenntnis gewonnen?

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 20:32
von Foren Mitglied
Hat mir Günther Kowalczyk gesagt, der Buchautor von Groß Graben im Landkreis Oels.( 88 J. )
Auch hat er mir erzählt, das alte Landkarten oft gesüdet waren = Süden ist oben.
Also, wenn man bei alten Landkarten nicht durchblickt, mal gucken wo Norden ist oben oder unten.

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 21:39
von Foren Mitglied
Guten Abend in die Runde,
Rüdiger Katterwe hat geschrieben:Der Namensanhang " in " bedeutet geborene.
z.B. Marxin = geb. Marx
Dem kann ich aus eigenen, tausendfachen Lesungen nicht zustimmen.

Die Silbe "in" ist meinen Erfahrungen nach die frühere Anhang für weibliche Personen wie heute zB. in östlichen Ländern übliche "ova", zB.
Frau Haas = Frau Haasova
Frau Sufliarsky = Frau Sufliarkyrova

Auf Grabsteinen in Cz lese ich:

Rodina Haasova = Familie Haas

in deutschen Kirchenbüchern:

zB:
... Maierin, Hausfrau des Joannes Maier, eine geborene Müllerin

Was will ich damit sagen, das "in" wurde in vielen Fällen sowohl am Gebuts- wie am Ehenamen angehängt.

Meist lese ich ja nur:

... Maria Marg., des Jakob Müllers Ehefrau
... Jakob Müllers Ehefrau Maria Marg.

der Geburtsname der Mutter ist in Taufeinträgen leider zu oft garnicht angegeben, da muss man dann schon den Heiratseintrag finden.

In Sterbeeinträgen aber oft:

.... Maria Bergerin, des Georgius Müllers Eheweib

Ein weiteres Beispiel:

Albrecht Dürer berichtet über den den Tod seiner Mutter "...ist meine Mutter, Barbara Dürerin, christlich verschieden", Anmerkung: sie war eine geborene HOLPER.

Vater von Albr. D., der ebenfalls Albrecht hieß, kam 1455 aus Ungarn nach Nürnberg, er war Goldschmied
1467 heiratete er Barbara Holper (* 1452; † 16. Mai 1514),
Tochter des Hieronymus Holper,
in 25 Ehejahren gebar sie 18 Kinder, von denen allerdings nur drei überlebten.

vG
Hans

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 22:01
von Foren Mitglied
Hört sich einleuchtend an.
Meine erfahrene Erklärung passte gut zu meinen Stammbucheintragungen.

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 22:04
von Foren Mitglied
Hallo in die Runde,

ich kenne es auch nur von Beispielen, die dem von Hans ähnlich sind, also mit dem Anhang ová, was mir z.B. im russischen Sektor oft unterkam. Ich habe mich aber nicht so sehr damit beschäftigt, dass ich jetzt behauten könnte, dies wäre nur dort so bzw. in Ostblock-Ländern.
Hintergrund ist, dass durch die Endung -ová des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf -ová endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines -ův, -ova oder -ovo an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.
Ähnliche Beispiele gibt es auch bei Wikipedia im Tschechischen.

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 22:44
von Foren Mitglied
Die Endung -in ist mir auch schon mehrfach untergekommen. Allerdings besitze ich auch ein Dokument, in dem die Frau Anna FISCHER als Anna geb. OTTIN bezeichnet wird. Geboren übrigens am 4.11.1616 in Schalkau (Südthüringen).

Ich betrachte diese Schreibweise, die laut den mir vorliegenden Informationen bis ins 19. Jahrhundert aufzufinden war, generell als Bezeichnung für Frauen á la der slawischen Endung "-ova"

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Donnerstag 24. Februar 2011, 23:34
von Foren Mitglied
Bin gerade schwer beeindruckt, :eek:
was man hier so alles lernt.
Hab ich noch nie was von gehört, hab aber leider auch nicht sooooooo alte Dokumente.

LG
Ulrike

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Freitag 25. Februar 2011, 17:30
von Foren Mitglied
Hallo in die Runde,

ja, was ich oben geschrieben hatte, beinhaltet auch die slawische Schreibweise, wenn man das mal in Wikipedia liest, wie von mir vorgeschlagen.

Hier dann noch der Link, damit man nicht suchen muss http://de.wikipedia.org/wiki/Tschechische_Sprache .

Re: Namensendung "in" bei weiblichen Nachnahmen

Verfasst: Samstag 26. Februar 2011, 07:54
von Foren Mitglied
Guten Morgen in die Runde

bei meinen Forschungen bin ich zweimal auf diese Besonderheit gestoßen.

Göbelin --> im Wetzlar hier war es eine geborene Göbel (Hochzeit 1695) 1707 an dem Wohnhaus eingearbeitet

Martinin --> im Saarland hier war es eine geborene Martin

VG
Hans-Hermann