Findlay-Schema = Kekule + Henry-Zahlen

Antworten
Foren Mitglied
Generation-Teenager
Generation-Teenager
Beiträge: 54
www.4poziom.slask.pl
Registriert: Donnerstag 25. August 2011, 12:34
Ahnenforschungsbeginn: 19. Mär 2009
Wohnort: 10587 Berlin
Status: Offline
Aug 2011 30 06:46

Findlay-Schema = Kekule + Henry-Zahlen

Beitrag von Foren Mitglied

Liebe ForscherInnen,

angeregt durch das Buch von Martin Cunow, und durch die Diskussion um die Erforschung von Seitenlinien möchte ich euch hier das Indizierungssystem vorstellen, wie es in dem Programm Ancestral Quest genutzt werden kann und dass auch gut auf Papier übertragbar ist und welches von den Programmautoren als Findlay-Indizierung benannt wird. Die meisten von Euch kennen den Familiengruppenbogen (FGB) nehme ich mal an. Ein Stück Papier auf dem im Kopfteil die Informationen von Vater und Mutter aufgeführt sind und darunter dann die Kinder aufgezeichnet sind. Unsere Forschungsergebnisse lassen sich so vollständig durch die entsprechende Anzahl von FGB darstellen. Da sich eine Familie über mehrere Seiten erstrecken kann, wird, soweit ich das kenne, die Seitennummerierung nur auf eine Familie bezogen und kein weitreichender Index mit ausgegeben, so dass anhand der Nummerierung keine weitergehende Information verfügbar ist, werden also z.B. Blätter auf denen weitere Kinder aufgeführt sind durcheinandergebracht, laufen wir Gefahr sie bei der erforderlichen Neuordnung zu vertauschen.
Diese Indizierung weist allen Verwandten, und nur diesen, eine eindeutige „Nummer“ zu.

Man legt zu Anfang eine Stammperson fest, in dessen Abhängigkeit nun die ganze Nummerierung erfolgt, am geeignetsten sind hierfür die eigenen Kinder oder man selbst, aber es kann auch jemand anders sein. Die Stammperson erhält die Nummer 1 und die direkten Vorfahren werden nach dem System von Kekule durchnummeriert, also der Vater einer Person erhält die doppelte Nummer und die Mutter die doppelte Nummer + 1. Da man in der Regel im Stammbaum irgendwelche Lücken hat, wird es diese dann auch in der Nummerierung geben, was aber keine Problem darstellt. Wer sich nun mit dem Dual- oder Binären Zahlensystem auskennt, kann anhand der Nummer die Generation bestimmen (20=1, 21=2, 22=4, 23=8 usw.) und auch das Geschlecht, da der Vater immer eine gerade und die Mutter immer eine ungerade Nummer hat. Bei der Generationszählung sollten die Eltern als Generation 1 gezählt werden damit eine direkte Beziehung besteht. Mathematisch ausgedrückt 2 hoch 1 ergibt 2 also stimmt dann die Generation mit der Potenz überein. Dessen Vater hat die 4 und 2 hoch 2 ergibt 4 usw.

Neben diesem Nummerierugssystem für die Vorfahren gibt es auch das Henry-System für die Nummerierung der Nachkommenschaft. Hierbei handelt es sich um ein Stellensystem. Ein Vorfahre, am besten eine Ahnenspitze, erhält hier die Startnummer. Die Nummer der Kinder ergibt sich aus seiner Nummer erweitert um die Position des Kindes im FGB, wobei für jede Generation nur eine Stelle benutzt werden darf, um hier mehr wie 9 Kinder angeben zu können erweitert man die benutzten Zeichen um das große und das kleine Alphabet. Damit ist „A“ das 10. Kind und „z“ das 61. Kind was in den allermeisten Fällen ausreichend sein sollte. Die Länge der Zahl korrespondiert mit der Anzahl der Generationen.

Bei der Findlay Indizierung werden diese beiden Verfahren nun kombiniert.
Da wir nicht nur direkte Vorfahren bzw. Nachkommen haben muss dieses System etwas erweitert werden. Hierzu wird an die Nummer des Partners ein „+“-Zeichen angefügt (im Prinzip wird hier die Startnummer für das Henry-System festgelegt) und die Kinder werden dem Alter nach bzw. nach der Nummer auf dem Familiengruppenbogen durchnummeriert (Der Index wird im Beispiel in den Klammern angegeben und die Person, welche schon auf einem anderen FGB zu finden ist habe ich blau dargestellt ebenso die Stammperson).
Hirzu ein kleines Beispiel: Die Stammperson ist Bigele von Mehrenburg
auf dem FGB sieht das in Kurzform ungefähr so aus

V: Eberhard von Mehrenburg (2)
M: Elisabeth von Rittenhofen (3)
1.K : Bigele von Mehrenburg (1)
2.K: Apollonia Rübsame von Mehrenburg (2+2)
3.K: Agnes Rübsame von Mehrenburg (2+3)
4.K: Else Rübsame von Mehrenburg (2+4)
5.K: Katharina Rübsame von Mehrenburg (2+5)

und als weiterer FGB:
V:Johann von Mehrenburg (4)
M:
1.K: Eberhard von Mehrenburg (2)

und als 3. FGB
V: Peter von Rittenhoffen (6)
M: Fihe von Sponheim (7)
1.K: Barbara von Rittenhoffen (6+1)
2.K: Elisabeth von Rittenhoffen (3)

Hat eine Person einen Index erhalten, bleibt dieser in der Regela unverändert und auch hier werden Lücken in der Nummerierung gemacht um auf die richtige Position verweisen zu können.
Im nächsten Schritt sind wir zu den Nachkommen unserer Vorfahren gegenüber großherzig und gestatten ihnen die Eheschließung. Um dies mit den Findlay-Index abzubilden, wird für den neuen Partner der Index einfach nur um ein „+“ erweitert.
Durch die Eheschließung werden zwei Familienlinie zusammengeführt, das heißt der neue Ehepartner ist der Startpunkt (Stammperson) einer neuen Linie, die wiederum nach Kekule nummeriert wird, wobei dieser Nummer der Index der Startperson vorangestellt wird und das „+“ durch einen Punkt ersetzt wird. Ist eine Person mehrfach verheiratet wird auch hier durchgezählt und anstelle des „+“ tritt nun ein „>“ gefolgt von der Nummer. Für die Vorfahren dieser Person gibt es nichts zu ersetzten sondern es wird einfach der Punkt und die entsprechende Nummer angefügt.
Hierzu weiter in unserem Beipiel:

4.FGB
V: Nikolaus Biese (6+1+) {Als hinzukommende Person wir das + angehängt}
M: Barbara von Rittenhofen (6+1)
1.K: Else Biese (6+11)
2.K: Dietrich Biese (6+12)
3.K: Hans Biese (6+13)

5.FGB
V: Hans Biese (6+1.2) {Hier wurde nun aus (6+1+) (6+1.2) }
M: Kornarbeiter 6+1.3) {als Mutter erhält sie die 3 also (6+1.3)}
1.K: Margaretha Biese (6+1.2+1) {Hier wird die Henrynummer gebildet}
2.K: Nikolaus Biese (6+1+) {Der Vater vom 4. FGB}

6. FGB {Hier ist der FGB von Hans und seiner „2.“ Frau}
V: Hans Biese (6+1.2)
M: K Karren (6+1.2>2) {Der Hinweis auf die 2. Frau}
1.K: Ulrich Biese (6+1.2>2+1) {jetzt wurde die Vaterkennung der 1. Ehe zugeordnet}
2.K: Maria Biese (6+1.2>2+2) {und daher bekommen die Kinder die ID der Mutter}

7. FGB { FGB 7 und 8 als Demo für das Henry-System }
V: Ulrich Biese (6+1.2>2+1)
M: Irmgard Volz (6+1.2>2+1+)
1.K: Martin Biese (6+1.2>2+11)
2.K: Theresia Biese (6+1.2>2+12)

8. FGB

V: Martin Biese (6+1.2>2+11)
M: Walburga Maier (6+1.2>2+11+)
1.K: Siegfried Biese (6+1.2>2+111)
2.K: Benedikt Biese (6+1.2>2+112)
3.K: Marlene Biese (6+1.2>2+113)

Das Auslesen der Verwandschaft am Beipiel der Marlene Biese 6+1.2>2+113:
Die erste Zahl 6 gibt uns den nächsten Angehörigen zur Stammperson an, in diesem Fall der Großvater mütterlicher Seite. Durch die nun folgende +1 ist dessen erstes Kind das nächste Glied in der Kette. Mit .2 geht es danach mit dessen Schwiegervater weiter. Er war mehrfach verheiratet und das 1. Kind aus der 2. Ehe ist der Großvater von Marlene.

Kurz zusammengefasst: Das Findlay-Schema setzt sich aus Kukele und Henry- Zahlen zusammen wobei das „+“ Zeichen den Beginn der Henryzahl einleitet und der Punkt die Kukelezahl und zum Hinweis auf weitere Partner das „>“ gefolgt von einem Verweis, der wievielte Partner angesprochen
wird.
Ich hoffe, es ist verständlich.

Mit diesem Indizierungssystem erhält man eine eindeutige Zeichenfolge für jede Person die mit der Stammperson verwandt ist mit etwas Übung kann man das Verwandschaftsverhältnis zur Stammperson erkennen.
Eindeutige Zuordnung ist ein fundamentaler Pfeiler für die Archivierung von Dokumenten.
Und Martin Cunow hat in seinem Buch darauf hingewiesen, dass man sich von Anfang an eine gute Kennzeichnung zu legen soll.
Allerdings will ich einen Nachteile des System nicht verschweigen, mit jeder Generation wird dieser Index länger und lange bzw. große Zahlen sind schwer zu lesen.

Fußnoten:
a) Ich bin gerade dabei, Sonderfälle zu überprüfen, hier kann sich möglicherweise noch was ändern
Zuletzt geändert von Foren Mitglied am Mittwoch 31. August 2011, 11:23, insgesamt 6-mal geändert.
Benutzeravatar
Foren Mitglied
Ehrenforscher 3. Ranges
Ehrenforscher 3. Ranges
Kleiner Moderator
Beiträge: 2317
Registriert: Freitag 14. November 2008, 20:21
Ahnenforschungsbeginn: 26. Nov 1984
Wohnort: 08523 Plauen
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal
Alter: 69
Kontaktdaten:
Status: Offline
Aug 2011 30 13:25

Re: Findlay-Schema = Kekule + Henry-Zahlen

Beitrag von Foren Mitglied

Danke Kurt,

solch ein System suche ich. Habe schon verschiedene Ideen und Vorschläge probiert. aber alle haben auch Nachteile.
Denn das System muß halt beliebig erweiterbar sein, z.B. für heute noch lebende Nachkommen von Vorfahren bis hin zu 12. Generation. Mal schauen wie mit diesem System dann die Nummerierung aussieht :mrgreen:
Meine 8 Hauptlinien: Eichhorn, Neßler, Groß, Heckert, Hüttel, Otto, Oertel(Ertl), Rambach
Der Didi
Bild
Foren Mitglied
Generation-Teenager
Generation-Teenager
Beiträge: 54
Registriert: Donnerstag 25. August 2011, 12:34
Ahnenforschungsbeginn: 19. Mär 2009
Wohnort: 10587 Berlin
Status: Offline
Aug 2011 30 15:27

Re: Findlay-Schema = Kekule + Henry-Zahlen

Beitrag von Foren Mitglied

Hallo Dietmar,
wie ich in der Einleitung erwähnt habe, kann das Findlay-System im Programm Ancestral Quest genutzt werden bzw. wird dort mit ein paar Klicks automatisch erzeugt.
Es gibt dieses Programm in einer kostenlosen, englischsprachigen Basic-Version. Hierbei handelt es sich um eine im Funktionsumfang eingeschränkte Version die aber zeitlich unbegrenzt genutzt werden kann. Auf ihrer HP beschreiben sie, das die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage von ihnen das Programm PAF abgekauft habe und Ancestral Quest eine Fortführung darstellt. Die Vollversion incl. deutschem Sprachmodul gibt es für 38$.

Habe es gerade noch mal geprüft, das setzten der ID ist in der Basic-Version NICHT enthalten.
Gruß Kurt
Antworten